Alois Reinhardt

2013

Internationale Festivals

Jaouad Essounani

Hadda

Eingeladen zu den Festivals 'Premiers Actes' in Mulhouse und 'Kaltstart' in Hamburg

Director Lydia Ziemke

Stage + Costumes Claire Schirck

Live-Music + Sound Houwaida Goulli, Jan Proest

Technique Christian Gierden, Aron

Cast Alois Reinhardt, Houwaida Goulli, Javeh Asefdjah

Photo Credit Piero Chiussi

Suite 42

Berlin, Marocco, Hamburg, Mulhouse, Palestine

Piero Chiussi

Alois Reinhardt ist Mitglied der internationalen Theatergruppe 'Suite 42', spielt in unterschiedlichen Produktionen, die an internationalen Festivals gezeigt werden.

Galaxy of Manipulation

Eine Frau, ein Land, viele Stimmen. Hadda lebt die Schizophrenie der marokkanischen Identität, sie hat die Gewalt der neuen Männlichkeit ständig zwischen ihren Beinen, und entwirrt die Rituale und kolonialistisch-verdrehten Koran-Verse ihrer Berber-Kindheit. Sie liebt Marxisten und Imame, liest ihre Bücher, und überlebt die willkürliche Folter ihrer Systeme. Sie hört alle schwören auf deren Auslegungen – der Geschichte, Religion und des idealen Staates. Sie handelt und spiegelt so naiv-poetisch den suchenden, findenden Menschen in dieser Galaxie von Manipulation, Korruption und Ausgrenzung.

»Antworte mir, ich verlasse jetzt ihre Welt, eure Welt, ich habe mir immer vorgestellt, wie du sitzt da oben…wie auf Zuckerwatte, auf Rauschebärten aus Zuckerwatte. Mir hat nie jemand so einen Zuckerwatterauschebart angeboten … seltsam, in einem Land, wo es von Rauschebärten nur so wimmelt… Ich weiß, dass es bei dir immer schön ist, bei dir gibt’s keine Grenzen und kein Ende… Ich komme, ich nehme diesen Bus zu dir…« Hadda

Autor Jaouad Essounani prangert an, daß der Koran von allen, im arabischen wie nicht-arabischen Raum, benutzt wird, daß die Schrift verschleiert wird, um Machtverhältnisse zu beeinflussen. Für ihn führt das zur Verrohung des Zusammenlebens in muslimischen Ländern und zur Radikalisierung zwischen Gesellschaften. Er zeigt in der Frau Hadda beispielhaft das Schicksal Marokkos mit all seinen gewaltsamen Wandlungen aufzuzeigen, und fordert ein die Eigenverantwortung jedes Einzelnen im Umgang mit Gott, ohne Gott und miteinander.