Alois Reinhardt

2010

Kritik

Göttinger Tagblatt

Göttingen

Peter Krüger-Lenz

Düster-Berührend

225 Minuten kompaktes und atmosphärisch enorm dichtes Theater in einem beeindruckenden Bühnenraum

Um Alois Reinhardt, “der den Raskolnikow sehr leidensstark spielt”, habe der Regisseur “ein Personal versammelt, das großes leistet”. “Mit großer Intensität” und “ganz im Sinne Dostojewskijs” habe Bischoff diese Geschichte “voller psychologischer, philosophischer, soziologischer und kriminalistischer Motive entwickelt und dabei auf verlässliche Partner vertrauen können”: Ausstatterin Isabelle Krötschs Bühnenbild schaffe “mit minimaler Requisite maximale Räume”, “viel Welt auf einer Bühne”.

“Wie ein Puls” begleitet und forciert FM Einheits Musik den Lauf der Geschichte: “Bässe dröhnen wie der Schmerz in Raskolnikows Schädel, schrill kreischen Übersteuerungen (…). Grenzen der Akustik, Grenzen der Erträglichkeit für Dostojewskijs Figuren.” “Leichte konsumierbare Kost” sei Bischoffs Inszenierung gewiss nicht, aber ein “düster-berührender, lange nachwirkender Theaterabend”.