Alois Reinhardt

Thomas Kölsch

Trümmerfeld der Hoffnungen

Die fetten Jahre sind vorbei.An den fulminanten Frank, den Schlagerkönig im Glitzeranzug, erinnert sich heutzutage wirklich niemand mehr. Außer Danni, der sich selbst gerne als eine Art Jesus Christus der Musikindustrie bezeichnet und doch letztlich nicht viel mehr als ein schmieriger Leichenfledderer ist. Er will Frank noch einmal groß rausbringen, noch einmal Geld mit der Nostalgie der Menschen machen.

Regisseur Stefan Rogge hat Kittsteins großartiges Kammerspiel mit einem guten Gespür für die Tragik der Hoffnungslosigkeit inszeniert und ein überzeugendes Ensemble zusammengestellt. Alois Reinhardt verleiht Danni einen schmierigen, aalglatten Anstrich, ohne dabei zum Widerling zu werden, während Klaus Schweizer als Frank dermaßen um ein selbstbewusstes Auftreten bemüht ist, dass das Fallen dieser Maske – inklusive Toupet – umso bestürzender wirkt.

Birte Schrein begeistert derweil als die rigorose Vorzeige-Proletarierin Claudia, hinter deren tougher Fassade ein verletzlicher Charakter verborgen ist. Und Manuel Zschunke ist als lebensunfähiger Dennis so herrlich hilflos, dass es eine Freude ist. Die knapp zwei Stunden ohne Pause vergehen dank einer durchweg starken schauspielerischen Leistung und eines tragisch-komischen Textes wie im Flug und lassen das Publikum am Ende ebenso begeistert wie betroffen zurück.